Seit 1988 führen wir während der
Sommermonate Forschungstouren in das Steinernen Meer (Berchtesgadener Alpen /
Deutschland und Österreich) durch.
Das Gebirge ist Teil der nördlichen Kalkalpen. Im Norden schließen
sich der Watzmann und der Hochkalter an, im Osten der Hochkönig und das
bekannte Hagengebirge.
Das Steinerne Meer besteht aus teilweise über 1000 m mächtigen Lagen
aus stark verkarstetem Dachsteinkalk , darunter lagert Ramsaudolomit u.a.. Es
hat eine Fläche von ca. 100 km² und wird fast komplett unterirdisch
entwässert. Ein Teil der Niederschläge fließt dabei nach Norden
zum Königsee ab, der andere nach Süden zum Saalach-Tal. In die
Plateaufläche sind einige Seen eingelagert, so der Funtensee ( in seinem
Uvala ), der Grünsee und der kleine Schwarzsee.
Die größte Höhle des Gebirges ist das KOLKBLÄSER -
MONSTERHÖHLE - SYSTEM (1331/25), das unter den Randgipfeln im
Südwesten des Gebirges liegt und eine Gesamtganglänge von ca. 45 km
hat.
Im Jahr 1988 begann
unsere Forschungstätigkeit in der SALZGRABENHÖHLE (1331/29), der
längsten Höhle Deutschlands.
Während mehrerer mehrtägiger Expeditionen in die Höhle konnten
wir seitdem einige Fortsetzungen entdecken und vermessen, darunter die steil
ansteigende Pißrinne (über der Pyramidenhalle ). Hier gibt es noch
Fortsetzungsmöglichkeiten in nassen Schloten.
Auch in anderen Teilen der Höhle sind Fortsetzungsmöglichkeiten noch
vorhanden, aber die Forschung ist zur Zeit mühsam und materialaufwendig.
Die Gesamtganglänge der Höhle beträgt zur Zeit 9054 m.
Gleichzeitig begannen wir darum auch mit der Erforschung des Simetsberges (1889
m), der direkt über der SALZGRABENHÖHLE liegt. Ein möglicher
Schachteinstieg von hier oben in das System könnte eine Höhle mit über 1000 m Tiefe
ergeben! Bis jetzt haben wir aber keinen Schacht mit mehr als 100 m Tiefe
entdeckt, obwohl wir mehr als 90 Höhlen erforscht haben. Alle tieferen
Schächte sind bis jetzt durch Engstellen unpassierbar.
Deshalb hatten wir 1992 damit begonnen, auch das Gebiet südwestlich vom
Funtensee zu erforschen. Hier waren bisher keine größeren
Höhlen bekannt.
Unsere Arbeit konzentriert sich bis jetzt auf das Gebiet des Äul und der
Schnittlauchköpfe (bis 2232 m Höhe), wo wir uns im Gegensatz zum
teilweise sogar bewaldeten Simetsberg im fast kahlen alpinen Hochkarst bewegen.
Auch hier haben wir nun schon über 60 Höhlen neu entdeckt und
erforscht. Darunter den über 800 m langen und 175 m tiefen SPECKSCHACHT.
Nicht weit davon fanden wir die Höhle ROTE PUMPE (1331/551). Sie
beginnt mit langen und unbequemen Canyonstrecken,
die nur vom schönen "Kristallschacht" (P35) unterbrochen werden.
Schließlich kommt man zur "Brückenhalle". Von hier
führt der Mäander "Alter Getreuer" nach Norden, endet aber
schließlich blind. Die Hauptfortsetzung ist die 70 m tiefe Schachtzone
"Don't worry - be happy", an die sich wieder ekelige Canyons
anschließen. Schließlich münden diese in 170 m Tiefe in die
geräumigen Gänge des "Jurassic Park". Nach Norden
führt der ansteigende "Drachengang", von dem die fallenden
"Kieselcanyons" abzweigen.
Der Hauptgang fällt, bei Raumbreiten bis zu 6 m, bis in 230 m Tiefe ab und
steigt dann wieder an.
Die Gesamtlänge der Höhle beträgt zur Zeit (1998) etwa 3500 m
und die Tiefe 244 m. In dieser Höhle sind noch mehrere gute
Fortsetzungsmöglichkeiten vorhanden. Möglicherweise besteht auch ein
Zusammenhang mit dem SPECKSCHACHT.
Sehr nahe am KOLKBLÄSER-MONSTERHÖHLE-SYSTEM haben wir 1997 die
FACKELHÖHLE (1331/624) entdeckt und bis jetzt auf über 1000 m
Länge erforscht. Auch hier gibt es noch Fortsetzungsmöglichkeiten.
Das Steinerne Meer gehört zum Nationalpark Berchtesgaden. Biwakieren und
Höhlenforschung ist nur mit einer Genehmigung der Nationalparkverwaltung
Berchtesgaden und dem Landesverein für Höhlenkunde in Salzburg
möglich!
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